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CHRONIK

Das 1. Jahrzehnt

Gleich nach Kriegsende, im Oktober 1945, finden sich beim „Lorenz“ in Ledenitzen einige junge Männer, um die Freude am Singen wieder zu beleben. Wie ursprünglich in Kärnten üblich, werden ohne Chor­leiter und Notenblätter die alten vierstimmigen Lieder wieder ein­studiert. Schon bald darauf aber kann der Musiker Franz RAUTER als Chorleiter gewonnen werden. Der erste große Auftritt erfolgt im April 1946 anlässlich eines „Heim­kehrerfestes“. 1949 übernimmt Bruno CZEIT­SCHNER die musikalische Leitung für die kom­menden sechs Jahre.

 

Sngerrunde Ledenitzen 1954

Sängerrunde 1952

Das 2. Jahrzehnt

Trotz der widrigen Umstände der Nachkriegszeit und der manchmal auf­tretenden Zer­falls­erscheinungen bleibt der Chor bestehen und wird 1956 im Rahmen des Kärntner Bildungswerkes zum ordentlichen Verein. Nach Eduard STERNIG übernimmt der Ober­lehrer Oswald BERNOLD aus Drobollach die musikalische Leitung. Der erste Obmann des Vereins wird Alois JESENITSCHNIG. Von nun an werden die Sän­ger immer mehr zum festen Bestandteil vieler Feiern und Festlichkeiten des Dorflebens und tragen wesentlich zum Gelingen dieser Ver­an­stal­tungen bei.

 

Sngerrunde Ledenitzen 1962 Hochzeit Rauter Franz

Sängerrunde 1962

Das 3. Jahrzehnt

Das Betätigungsfeld der Sänger wird in den kommenden Jahren immer größer und die Einladungen zur Mitwirkung bei Veranstaltungen außerhalb der Gemeindegrenzen werden gerne angenommen. 1972 kommt es zu einer sehr wesentlichen Veränderung. Ein schon lange ge­hegter Wunsch wird realisiert: Endlich halten auch die Frauen wieder Ein­zug im Verein. Unter der Leitung von Gertraud ZEICHEN nimmt der Gemischte Chor im Herbst des Jahres seine Tätigkeit auf. Aus familiären Gründen muss Frau Zeichen allerdings ihre Tätig­keit sehr bald be­enden. Der junge, musikalisch hochbegabte Chorleiter Erwin WALKER, welcher bereits vor einem Jahr die Leitung des Männerchores von Direktor Alois KOLL­MANN über­nom­men hatte, kann zur Freude aller auch als Chorleiter für den gemischten Chor gewonnen werden.

Der aufstrebende Fremdenverkehr in der Region bietet nunmehr ein wei­­teres Betätigungs­feld für die Sänger. Gästeehrungen und Brauch­tums­­veranstaltungen werden ein Fixpunkt im jährlichen Auftritts­ka­len­der.

Gemischter Chor Ledenitzen 19 2

Gemischter Chor bei der Gründung

Das 4. Jahrzehnt

Vor allem aufgrund des unermüdlichen Einsatzes des ambitionierten Chor­­­leiters steigt die Popularität des Chores in den kommenden Jahren stetig an. Die ersten Rundfunkauftritte und Schallplattenaufnahmen tra­gen viel zum Bekanntheitsgrad der Ledenitzener Sänger bei. Im Be­stre­­ben, die Freude am Singen auch mit anderen Völkern zu teilen, kommt es 1980 auf Initiative des Gemischten Chores Ledenitzen zum ersten Inter­­na­tio­nalen Grenz­landsingen im Kulturhaus Latschach. Be­geis­terte Sän­ger aus Kärnten, Friaul-Julisch Vene­tien und Slowenien legen den Grund­stein für ein Fest der Völker­verständigung, welches zur Tradition werden sollte. Viele lang­jäh­rige Freundschaften sind daraus bereits ent­standen. Auch der jährlich veranstaltete Sängerball entwickelt sich zu einer liebgewonnenen Tradition und erfreut sich größter Beliebtheit.

 

Gem Chor 1973 2

Gem. Chor 1973

Das 5. Jahrzehnt

Neben den, zum Fixpunkt gewordenen Veranstaltungen, wie Mutter­tags­­feiern, Advent­singen, Grenzlandsingen, der musikalischen Umrah­mung von Hoch­zeiten, Geburtstags­feiern und auch Trauerzeremonien, sowie der Teilnahme an den Veranstaltungen zahl­reicher anderer Kultur­vereine des Landes, folgt der Chor immer häufiger Einladungen in das be­nachbarte Ausland. Reisen nach Deutschland, Italien, Slowenien, Un­garn und zu­letzt sogar nach Belgien werden den Sängern in herzlicher Erinne­rung bleiben. Durch die­se Reisen wird der Chor als singender Bot­schafter auch zum Werbeträger der Ferien­region Faaker See. Die Gast­freund­schaft, die Freude am gemeinsamen Singen, das Ken­nen­lernen frem­den Liedgutes, sowie das Hinaustragen unserer Lieder in die Welt, soll immer ein Bestreben der Sänger des Gemischten Chores Ledenitzen bleiben.

Das 6. Jahrzehnt

Auch in den letzten 10 Jahren gönnten sich die Sängerinnen und Sänger aus Ledenitzen keine Schaffenspause. So begann man 1997 mit dem Pro­jekt „Lebendige Weihnacht“ und renovierte unter beträchtlichem pers­ön­lichen Einsatz die alte Tschemernjak-Mühle. Der Gedanke war, den Stall von Bethlehem möglichst naturgetreu darzustellen und dort das be­reits zur Tra­dition gewordene Adventsingen unter offenem Himmel mitten im Wald zu veranstalten – eine Idee, die von der Bevölkerung sehr positiv aufge­nom­men und stets mit zahlreichem Besuch honoriert wird.

Ein weiterer Schwerpunkt der letzten Jahre wurde die Präsentation von insgesamt 5 Tonträgern: 1999 wagte man sich an die erste CD mit Kärnt­ner­liedern: diese wurde gleich ein voller Erfolg und noch im selben Jahr ver­­öf­fentlichten die Sänger eine CD mit Weihnachtsliedern. Im darauf­folgenden Jahr folgte eine 3-Länder-CD unter dem Titel „Alpe Adria Liebes­lieder“, zusammen mit einem slowenischen und einem italienischen Chor. 2002 veröffentlichte die Marktgemeinde Finkenstein einen Tonträger mit allen im Gemeindegebiet aktiven Musikgruppen unter dem Titel „I da Faakersee“. Aber die Ledenitzener Sänger hatten noch nicht genug: Im Jahre 2004 verwirklichte man das bislang letzte Projekt: das „Alpenländische Requiem“, welches anlässlich der Eröffnung des neuen Ledenitzener Fried­hofes vom Chor einstudiert wurde, wurde auf CD aufgenommen – auch dieses Vorhaben erwies sich als voller Erfolg.

Neben diesen Schwerpunkten standen noch einige sehr erfolgreiche Teilnahmen an diversen Chorwettbewerben, die Mitwirkung bei der Er­öffnung des neuen Friedhofes in Ledenitzen (1998), der Rüstwagen­weihe der FF Ledenitzen (1999), Chorabende auf der Burgarena Finken­stein, das traditionelle, seit 1980 durchgeführte 3-Länder-Singen, aus­wärtige Ter­mine in Niederösterreich und Vorarlberg, sowie natürlich die Gestaltung von diversen Veranstaltungen wie Geburtstagen, Hochzeiten, Beerdi­gungen, Gästeehrungen etc. auf dem Veranstaltungsplan.

Als Anerkennung für die in den letzten Jahrzehnten geleistete Kultur­arbeit wurde im Jahre 2005 dem Chor das Kärntner Landeswappen verliehen.

Ebenfalls in diesem Jahr gab Erwin Walker, der seit über 35 Jahren äußerst erfolgreich die Geschicke des Chores leitete, diese in jüngere Hände - und zwar in die Hände seiner Tochter Astrid Potisk.

Das 7. Jahrzehnt

Astrid Potisk hat nun das Amt der Chorleiterin von ihrem Vater übernommen und leitet mit viel Elan, Engagement und Herz den Chor. Sie versucht immer wieder neue Wege zu beschreiten und den Chor vor neue Herausforderungen zu stellen. Natürlich gehören die eigenen Konzerte (Herbst- und Adventkonzerte), Geburtstagsständchen, Mitgestaltung von Hochzeiten und Begräbnissen, Mitwirken bei Veranstaltungen von befreundeten Nachbarchören, Benefizkonzerten etc. weiterhin zum Jahreskreis des Chores. Aufgegeben wurde mittlerweile der traditionelle Faschingsball, da der Aufwand einfach zu groß wurde und sich generell die „Ballkultur“ geändert hatte.

Im Laufe der Jahre kommen zu den üblichen Auftritten auch immer wieder größere „Highlights“: Im Jahr 2007 nahm der Chor am Festival der Chöre zu Gunsten der Aktion Licht ins Dunkel in der Werzer Arena in Pörtschach teil. Es gab Ausflüge mit Konzerten in Waldegg und Waidhofen/Ybbs. Im Jahr 2010 nimmt der Chor am großen Landesfestzug "90 Jahre Kärntner Volksabstimmung" teil. Im selben Jahr erscheint auch die neue CD „G’mischt“ - eine Mischung aus gefühlvollen Kärntner Liedern und schwungvollen Liedern aus aller Welt - aufgenommen im Kulturhaus Ledenitzen von MSC Media (Bleiburg). Da es der Chorleiterin ein Anliegen ist, den Chor weiterzuentwickeln, nehmen die Sängerinnen und Sänger einige Male an den Sängertagen der Chorakademie Ossiach teil - eine interessante Erfahrung für alle! Nach dem Erfolg der neuen CD beschloss man bald, auch eine neue Weihnachts-CD aufzunehmen, welche dann im Dezember 2012 beim Adventsingen präsentiert wurde. Zur „Belohnung“ für die vielen Proben gab’s zuvor den ersten Ausflug ins Hotel Miramar nach Opatija, wo auch ein Adventkonzert abgehalten wurde (mit Wiederholung in einem Jahr darauf).

Im Jahr 2013 gab es einen weiteren Höhepunkt: Gemeinsam mit dem KELAG Blasorchester und der KELAG Sängerrunde wurde die „Missa brevis“ von Jacob de Haan einstudiert und insgesamt 3 Mal aufgeführt (Pfarrkirche Latschach, Stadtpfarrkirche St. Jakob in Villach und in der Basilika Maria Luggau). Das Einstudieren stellte eine echte Herausforderung für alle Sänger dar, aber mit viel Fleiß und Engagement konnte die Messe erfolgreich aufgeführt werden.

Zurzeit hat der Chor einige sehr junge Mitglieder: vom Opa bis zum Enkerl singen drei Generationen in einem Chor - gibt’s was Schöneres? Überhaupt wird der Chor nicht nur als ein Verein miteinander Singender von uns gesehen, sondern als eine herzliche Gemeinschaft, wo jeder mit viel Freude am Singen dabei ist und man viel Spaß miteinander hat und auch füreinander da ist!